Auszeichnungen in Silber 2015
Marienplatz 25
Eines der letzten Häuser am Marienplatz wurde im in den letzten 2 Jahren aufwändig saniert. Das Ergebnis kann sich sehen lassen. Die schrägen Achsen der auskragenden Geschosse lassen den Betrachter vom Marienplatz her noch spüren, dass es sich um eine historisches Gebäude handelt. Das Erdgeschoss und das 1. OG beherbergen eine Eisdiele. In den weiteren Obergeschossen sind Wohnungen untergebracht. Aufgrund des Brandschutzes musste deshalb auf dem Dach ein weiterer Rettungsweg geschaffen werden, der etwas fremdartig erscheint. Im Innern spürt man an Hand einiger kleiner Details, dass die Sanierung mit viel Liebe und Engagement durchgeführt wurde. Das Bürgerforum verleiht der Bauherr/frauschaft Familie Thum und ihrem Architekten dafür eine Auszeichnung in Silber.
Zaun an der St. Jodokskirche
Der nördliche Kirchhof an der St. Jodokskirche wurde in den letzten Jahren zunehmend als nächtlicher Treff für Jugendliche und Alkoholiker missbraucht. Die Anwohner und die katholische Kirchengemeinde beklagten die Belästigung mit Lärm und Müll. Nun wurde dieser Bereich durch einen neuen Zaun abgetrennt und kann abends geschlossen werden. Der neue Zaun wurde auf die alte Mauer aufgesetzt und fügt sich in das vorbestehende Ensemble hervorragend ein, so als sei er schon immer dort gewesen. Eine filigrane und handwerkliche Arbeit aus der Kunstschmiede Eichler nach gemeinsamen Plänen mit dem Gartenarchitekten Naumann und Naumann, denen wir zusammen mit der katholischen Kirchengemeinde St. Jodok dafür eine Auszeichnung in Silber verleihen möchten.
Untere Breite Straße 22
Zwei als fast nicht sanierbar eingestufte kleine Unterstadthäuser in der unteren Breite Str. Nr. 20. und 22 wurden von einem Investor wieder hergerichtet. Während das eine fast wie ein
Michelinmännchen in seiner Wärmschutzverkleidung versinkt, hat das andere sein Gesicht geliftet bekommen und erstrahlt mit seiner mit Sandstein verkleideten Fassade in neuem Glanz. Im Erdgeschoss
beherbergt es einen schicken modernen Friseursalon. Wir wollen dem Investor Ritter Immobilien Treuhand GmbH und ihren Architekten, Herrn Weisenburger, für die Sanierung der Hauses Nummer 22 eine
Auszeichnung in Silber verleihen.
Marktstraße 29
Für das Haus Marktstraße 29 wurde im Altstadtbeirat bereits eine Abbruchgenehmigung erteilt. Dies weil dem Ausschuss ein Gutachten vorgelegt wurde, in dem das Gebäude als unsanierbar dargestellt
wurde. Auch die Vertreter des Bürgerforums stimmten dem Abriss deshalb mit ungutem Gefühl zu. Doch es sollte anders kommen: der Besitzer, Erich Lange, widersetzte sich den Plänen des von ihm
beauftragten Architekturbüros und entschied sich trotz aller Unkenrufe zu einem Erhalt und einer Sanierung des Gebäudes. Und siehe da: es funktionierte auch. Wenn auch natürlich hinter der
erhaltenen Fassade quasi ein Neubau entstanden ist, freut sich das Bürgerforum über diesen Geniestreich. Im historischen Keller und im Erdgeschoss hat das Musikgeschäft seine Perkussionsabteilung
untergebracht. In den darüber liegenden Geschossen sind zwei attraktive Stadtwohnungen entstanden. Die oberste, die von der Familie Lange selbst genutzt wird, verfügt über zwei Dachterrassen mit
einem zauberhaften Blick über die Altstadt. Dieses Bauvorhaben ist für das Bürgerforum ein Lehrbeispiel, beweist es doch, dass alle Gutachten mit einem kritischen Blick hinterfragt werden
sollten. Das Bürgerforum verleiht für diese beispielhafte Sanierung an den Bauherrn, Erich Lange und seine Architektin Ingrid Wilhelm, eine Auszeichnung in Silber.